Wag es.

_This short essay is part of a series of texts (in german), that I wrote some time ago about different metaphysical topics. Feel free to dive in, if you understand it _🙈

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht“, schrieb Seneca, „sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

Jeder kennt das Phänomen: Aller Anfang ist schwer. Egal ob berufliches oder privates Projekt: Produktiv sein, also das Gehirn oder den Körper anstrengen, fällt uns in der Regel nicht leicht. Da wir alle diese Müdigkeit kennen, ist es durchaus berechtigt zu fragen ob dieses Phänomen wohl natürlich, also dem Mensch eigen, ist.

Viele Philosophen, von den Stoikern, über Meister Eckhardt bis zu Erich Fromm, wollen diese Ausrede nicht gelten lassen. Sie sehen im produktiven Tätigsein sogar den Kern unserer menschlichen Natur. Produktives Tätigsein darf allerdings nicht mit der Geschäftigkeit verwechselt werden, die heute den Alltag vieler Menschen beherrscht. Als produktives Tätigsein beschreiben diese Denker alle

Tätigkeiten die “aus dem Menschen selbst heraus” entstehen und die ihm nicht von der Gesellschaft oder dem Arbeitgeber diktiert werden. Dazu gehören Dinge wie das Lieben, das Denken und das Kreieren von Kunst oder anderen Dingen.

Vielleicht hast du das Glück und gehst einer Arbeit nach, mit der du dich identifiziert und bei der dir Freiraum zum schöpferischen Handeln im Sinne dieser Philosophen gelassen wird. Dann fällt dir das Aufstehen am Morgen wahrscheinlich leichter als dem, der seine Arbeit als fremdbestimmt empfindet.

In diesem Sinne ist es immer eine gute Idee, mehr zu wagen, mehr zu lieben, mehr zu kreieren und mehr zu bewegen. Aus uns selbst heraus und mit dem Wissen, dass diese Tätigkeiten uns tief befriedigen, da sie uns näher zu uns selbst führen.

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